Raum der Verbesserung

Thaddaeus Ropac Salzburg vor dem Kunstwerk von Georg Baselitz Arrivato a passo, Signora Kraut 2019.

Ein Gespräch mit dem Galeristen Thaddaeus Ropac für Prestige Magazin Frühjahrsausgabe 2021

Die Museen mögen geschlossen sein. Seine Pariser Galerien sind offen, und die Massen strömen. Denn bei Thaddaeus Ropac sieht man sie, die grossen Künstler der Gegenwart. Ganze 700 Besucher kamen am Wochenende vor unserem Gespräch in die Galerie im Pariser Marais, um dort Kunstwerke des amerikanischen Künstlers Tom Sachs anzuschauen.

Seinen Platz im Zentrum des Pariser Kunstlebens hat sich Thaddaeus Ropac mit seiner bestimmten und doch freundlich-eleganten Art erarbeitet. Erst im letzten Jahr hat der Galerist das 30 jährige Bestehen seiner Pariser Niederlassung gefeiert. In dieser Zeit hat der Österreicher den internationalen Kunstmarkt beeinflusst und mitgestaltet, nicht zuletzt mit der Eröffnung seiner Galerien im Pariser Vorort Pantin und der Londoner Dependance. Brexit zum Trotz.

Thaddaeus Ropac ist Steinbock, und so schnell lässt er sich nicht von einer Krise abschrecken, das hat er in den letzten 37 Jahren bewiesen.

  • 1983 haben Sie Ihre erste Galerie in Salzburg eröffnet. Wie kamen Sie eigentlich zur Kunst, Herr Ropac ?

    Ich wollte zunächst eigentlich selbst Künstler werden. Joseph Beuys war mein großer Held, und seinetwegen bin ich aus Österreich nach Düsseldorf und Berlin gegangen. Aber ich habe sehr schnell gemerkt, dass mir das Talent fehlt. Auf der documenta in Kassel wurde ich mit den besten Künstlern, die es damals gab, konfrontiert. Und da war mir klar, dass ich meine Berufung woanders suchen muss. Ich wollte den Künstlern aber weiterhin nahe sein, die Kunstwelt nicht verlassen. Zu der Zeit habe ich mit Freunden aus Österreich gesprochen, die aus meinem Jahrgang stammten und alle frisch ins Berufsleben einstiegen. Da fiel mir auf, wie wenig meine Generation mit zeitgenössischer Kunst vertraut war. So entstand die Idee : ich gehe nach Österreich und mache dort eine Galerie auf, um diese Künstler zu zeigen. Damals gab es einen Spielraum dafür.
  • Zu Ihren Anfängen als Galerist habe ich einmal eine Geschichte gehört: Sie sollen in Beuys’ Atelier in seiner Abwesenheit ein Kunstwerk verkauft haben. Und er habe dann gesagt : « Du musst Galerist werden !».

    Nein, das ist nicht richtig. Ich werde auch immer wieder fälschlicherweise als Assistent von Beuys beschrieben. Das stimmt nicht. Als ich 21 Jahre alt war, habe ich ein Praktikum bei Beuys gemacht. Nein, das ist nicht richtig. Ich werde auch immer wieder fälschlicherweise als Assistent von Beuys beschrieben. Das stimmt nicht. Als ich 21 Jahre alt war, habe ich ein Praktikum bei Beuys gemacht. Das kam so: ich habe damals eine Gastvorlesung von ihm in Wien besucht. Da die documenta damals Freiwillige suchte, konnte ich Beuys im Sommer 1982 auf der documenta in Kassel erleben. Einige Wochen später bin ich Beuys nach Berlin gefolgt, wo ich als einer von vielen Praktikanten half, seine Werke für die Gruppenausstellung “Zeitgeist” im Martin-Gropius-Bau zu installieren. Ich habe aber nie in seinem Atelier gearbeitet und war damals viel zu unerfahren, um irgendetwas verkaufen zu können.
  • Was war denn das erste Kunstwerk, das Sie verkauft haben ?

(Lacht) Eine Beuys Zeichnung. Das war 1983, sie hat damals 2000 Mark gekostet. Ich habe sie einem Freund verkauft, der sie abgezahlt hat. Joseph Beys war für mich damals der wichtigste Künstler, dem ich am nächsten stand. Aber ohne dass da eine grosse persönliche Verbindung bestand. Er hat mir die Tür nach Amerika geöffnet.

  • Und da haben Sie dann sehr schnell die wichtigsten Künstler wie Warhol und Basquiat kennengelernt. Wie kam es genau dazu?

    Das war wie gesagt Beuys. Er hat mir ein Empfehlungsschreiben für Andy Warhol geschrieben. Einfach so, auf eine Serviette. Das war meine “Fahrkarte”. Ich hatte das Glück, dass Warhol es absurderweise interessant fand, dass da jemand aus Österreich kam. Er selbst stammt ja aus der Slowakei, sein echter Name ist Warhola. Der Manager hat mich erstmal abgewimmelt, und das hat Warhol mitgekriegt. Er sagte dann « Let him in », weil er gehört hat, dass ich aus Österreich kam. Das war Zentraleuropa, seine Heimat. Bruno Bischofberger hat dann kurze Zeit später organisiert, dass Warhol für Portraits von Wiener Prominenten nach Österreich kommt. Auf dem Weg dorthin kam er nach Salzburg, und wir haben eine Ausstellung gemacht. Und Basquiat, den Namen hatte ich noch nie gehört! Es war wirklich ein totaler Glücksfall, dass ich in Salzburg so früh (1983) eine Ausstellung mit Jean-Michel Basquiat machen konnte, in dem Jahr, in dem ich eröffnet habe. Und dann kam noch Robert Mapplethorpe dazu.
  • Dieser Beginn ist ja fast schon ein Omen für die Zukunft …

    Ja in gewisser Weise schon. Tragischer Weise starben diese Künstler zu früh, Beuys 1986, Warhol 1987, Basquiat 1988, Mapplethorpe 1989. Beuys ging es nicht gut, da war es nicht ganz so unerwartet. Aber Warhol starb ganz überraschend an einer Gallenoperation. Er dachte, er geht ins Krankenhaus und kommt am nächsten Tag wieder raus. Das war ein Riesenschock, weil wir gerade mitten in einem grossen Projekt steckten, das wir nicht mehr zu Ende führen konnten. Und Basquiat ist mit 28 Jahren gestorben. Am 25. Juli 1988 eröffneten wir seine Ausstellung in der Galerie in Salzburg. Von dort aus ist er dann über Paris nach New York zurückgeflogen. Und am 8. August starb er. Wir haben die letzte Ausstellung von Basquiat zu seinen Lebzeiten eröffnet, und sie lief auch noch, als er gestorben war. Es gab damals diese internationale Aufregung und ich erinnere mich noch, dass Sammler anriefen, die alle Arbeiten haben wollten. Ich war gar nicht darauf vorbereitet. Es war ein Schock, und gleichzeitig ein Teil der Geschichte, die ich ganz persönlich direkt erleben durfte.
  • Heute geht es mit der Geschichte weiter. Sie vertreten ja viele grosse Künstler, Georg Baselitz, Tony Cragg oder Gilbert&George. Hinter ihrem Schreibtisch hängt ein Bild von Anselm Kiefer, welche Künstler sind für Sie besonders wichtig ?

Auf jeden Fall die deutschen Maler, Anselm Kiefer und Georg Baselitz. Sie haben den Malereibegriff neu definiert, und auch das Galerieprogramme wesentlich geprägt. Es ist bemerkenswert, dass diese Malerei aus Deutschland kam. Dass Deutschland in der Malerei die Latte gelegt hat, mit einer Generation von Malern wie Richter, Polke, Baselitz und Kiefer. Mit Anselm Kiefer und Georg Baselitz verbindet mich eine so lange intensive Zusammenarbeit, ich kann nicht mehr zählen, wie viele Ausstellungen wir über die Jahre gemacht haben.

  • Was zeichnet denn ihre Beziehung zu den Künstlern aus, mit denen Sie arbeiten?

    Ich glaube das Wichtigste ist Respekt und Vertrauen. Ohne diese beiden wird es nichts. Man muss sich respektieren, als Galerist und Künstler, man muss sich vertrauen. Das ist intensiv, es sind auch Freundschaften, aber man braucht den Abstand, um sich kritisch zu begegnen, dass man als Galerist einen Künstler auf Dinge aufmerksam machen kann. Man nimmt sich Ernst, und geht immer zu neuen Zielen voran. Als Galerist versucht man den künstlerischen Nukleus zu erhalten, dass vieles möglich wird. Der Künstler muss das Vertrauen haben, dass er uns die besten Werke anvertraut, und dass wir den besten Platz dafür schaffen.
  • Wie funktioniert das denn konkret. Wie sagt man einem Anselm Kiefer: in dem Werk stimmt etwas nicht?
    Das erwartet er sogar! Es ist ein offener Dialog, man sieht das Bild ja nicht erst, wenn es fertig ist. Man sieht Serien entstehen. Ich war erst gestern wieder bei Anselm Kiefer, der ja in der Nähe von Paris lebt. Georg Baselitz lebt am Ammersee und in Salzburg. Das schafft auch besondere Nähe zu den Künstlern. Aber es gibt auch Künstler, die diesen Dialog des kritischen Betrachtens nicht wünschen. Gilbert & George beispielsweise wollen das nicht. Sie wollen ein Werk völlig unbeeinflusst schaffen, und präsentieren das fertige, nicht zu beeinflussende Werk. Das muss man respektieren. Hier schauen Sie, das kam mit der Post: das sind die neuesten Werke von Gilbert & George, die wir hier bald zeigen werden.
  • Welche Herausforderungen bringt denn die Arbeit mit den Künstlern mit sich?

    Man hat ständige Probleme zu lösen, und da bin ich meist involviert. Wenn es gut läuft, habe ich weniger damit zu tun. Das können ganz unterschiedliche Probleme sein, Änderungen im persönlichen Lebensfeld, aber natürlich auch Probleme professioneller Natur. Man muss einfach sehr präsent sein. An sich hat sich der Beruf des Galeristen in den letzten 30 Jahren unglaublich verändert. Heutzutage muss man eine viel grössere Infrastruktur anbieten, um Künstler glücklich zu machen. Als ich angefangen habe, hätte ich mir nie gedacht, dass wir einmal mit einem Team von 100 Leuten arbeiten. Aber heute brauchen wir das. Wir haben ein wissenschaftliches Team und ein Content Team. Wir vertreten 65 Künstler und Estates und bei jeder einzelnen Vertretung steckt ein ganzes Team dahinter. Manchmal gibt es tägliche Betreuung, das war früher nicht so. Ein Künstler will erstmal inhaltliche Vertretung, die Webseite, Pressearbeit. Aber auch Begleitung bei jeder Aktivität im Museum, das geht vom Fundraising zum Inhalt, das Aufbereiten der Ateliers. Künstler wollen sich ständig technisch verbessern. Ich erinnere mich noch, als ich angefangen habe, hat man die Faxmaschine entdeckt. Wir sollten uns eine Maschine zulegen. Aber ich sagte „Wir legen uns das erst zu, wenn jeder das hat, damit man das nutzen kann.“ Ich habe damals gar nicht gesehen, was das für eine Möglichkeit bot. Man muss sich mal vorstellen, was sich da getan hat. Heute ist allein unser social media Team mit fünf Leuten jeden Tag beschäftigt, instagram, facebook und twitter zu füttern.
  • Gerade Instagram ist in den letzten Jahren als Vitrine für Künstler immer wichtiger geworden. Nutzen Sie selbst die sozialen medien?

Für mich sind das Informationstools, die man nutzt. Man muss sehr neugierig bleiben, und sich Neuem stellen. Wenn man aufhört sich der neuen Kunst zu öffnen, veraltet man schnell. Ich sehe mir vieles an, aber ich habe nicht so viel Zeit für social media. Es wird für mich vorgesiebt, und dann schaue ich selbst. Julia Peyton-Jones leitet einen eigenen Think Tank, um neue Künstler zu finden. Mit dem haben wir in London recherchiert, wie ganz junge Künstler malen. Das lief zwar auch über social media, aber Atelierbesuche sind und bleiben unverzichtbar. Als Ergebnis haben wir einige junge Künstler ins Programm genommen, und manche haben bereits Karriere gemacht: Rachel Jones, Megan Rooney. Ganz junge Künstler, die wir in den Anfängen ihrer Karriere begleiten, und die wir auf diese Art und Weise gefunden haben. 


  • Sie haben Galerien in Salzburg, Paris und London und vertreten einige der wichtigsten Künstler der Gegenwart. Was treibt Sie heute jeden Tag an?

    Die Exzellenz. Das, was wir machen, besser zu machen. Ich sehe bei allem, was wir tun, das was nicht gelingt. Manchmal ist das natürlich ein wenig übertrieben bei mir, aber ich sehe immer den Raum der Verbesserung. Inzwischen habe ich aber gelernt, dass der Weg das Ziel ist. Weil man nie wirklich erreichen wird, was man erreichen will. Es geht um den Weg, und auf dem kann man sich immer verbessern, Stück für Stück.

Insider – une semaine dans la vie d’un collectionneur

Des fêtes délirantes et du champagne à gogo? La parisienne Sandra Hegedüs nous montre à quoi ressemble vraiment la semaine de la FIAC

Sandra Hegedus au Grand Palais
Sandra Hegedus: l’art est une passion

„Il faut manger des vitamines et porter des baskets“, me prévient Sandra Hegedüs en riant au téléphone, „C’est la semaine la plus excitante de l’année, pendant la FIAC, Paris devient le centre du monde de l’art!“

Au Grand Palais, la foire commence seulement le mercredi, mais pour les „insider“ comme Sandra Hegedüs, le marathon débute déjà le lundi. Sandra est née au Brésil, mais depuis 1990, elle vit à Paris. En 2005, elle a commencé à acheter de l’art. „Je n’aime pas le terme collectionneuse. J’aime l’art et je vis avec l’art“, me dit-elle. L’organisation et la discipline sont les maîtres mots pour une FIAC réussie. „C’est simple: on sort le matin, et on rentre tard le soir. Entre deux, on rencontre des gens tout le temps.“, rit-elle. Pour commencer en douceur, nous débutons le lundi avec le vernissage de la nouvelle exposition du Palais de Tokyo. Devant l’entrée, plusieurs centaines de personnes font la queue. Sandra Hegedüs nous fait signe et se dirige vers l’entrée du personnel. Elle est saluée par le vigile qui lui ouvre immédiatement la porte. Rien de surprenant: Sandra est un peu à la maison ici.

L’ancienne productrice de film n’est pas uniquement une collectionneuse, mais elle est surtout mécène. En 2009, elle a crée Sam Art Projects, une bourse de soutien aux artistes étrangers. Tous les ans, son jury prime deux artistes originaires de deux pays non-européens qui sont invités en résidence à Paris pour une durée entre 1 à 8 mois. Les oeuvres produites pendant la résidence sont exposées ensuite ici au Palais de Tokyo. „Beaucoup d’artistes très célèbres en Amérique du Sud ou en Afrique ne sont pas du tout connus en France. J’aimerais que ça change, grâce à Sam Art Projects.“ Mais Sandra soutient aussi les artistes français avec leurs projets ailleurs: „L’échange culturel est très important pour moi. Je vis en France, et c’est une évidence pour moi d’aider les artistes d’ici pour qu’ils puissent réaliser des projets à l’étranger.“

Warm Up

Le Palais de Tokyo ne fut qu’un simple échauffement. Le mardi matin, nous nous retrouvons aux Tuileries pour y decouvrir le ‘Hors les Murs’ avec les oeuvres de 25 artistes contemporains. Un indispensable pour Sandra Hegedüs „Pendant la FIAC, on peut découvrir de l’art partout dans Paris, gratuitement, dans les rues. Ce n’est pas limitée aux collectionneurs qui paient. Il faut aussi visiter les foires OFF qui sont excellentes : Asia Now, Paris Internationale, Galeristes. Tout le monde peut y découvrir de l’art et de nouveaux artistes. “

Hors les Murs aux Tuileries

Le vernissage de l’exposition au Petit Palais est également un incontournable dans l’agenda. Comme mécène et collectionneuse, Sandra est présente, non seulement pour voir les expositions mais également pour soutenir „ses“ artistes. De loin nous entendons une musique digne d’un dancefloor, mais cela n’intéresse pas autant Sandra Hegedüs que cette armure dans un coin sombre du Petit Palais. Une performance de l’artiste français Abraham Poincheval, connu pour ses expériences extrêmes. Il s’est laissé enfermer pendant plusieurs jours dans un rocher ou dans une peau d’ours. „Abraham, es-tu là? Bouge ton petit doigt!“ tente Sandra. Mais l’armure reste figée. „Je suis sûre qu’il est dedans, il est juste incroyable, il fait des oeuvres tellement dingues!“ Il n’est pas encore 21h lorsque Sandra s’excuse et prend congé: „Demain, nous devons être en forme!“ me prévient-elle avec un clin d’oeil.

Sylvie Fleury résume bien la chose: cette semaine on dit oui à tout!

Endurance

A 11h pile le mercredi nous voilà devant le Grand Palais où attendent déjà des centaines de collectionneurs. La journée avant l’ouverture au public est réservée aux VIP. L’ambiance est électrique, ceux qui souhaitent acheter ici, doivent agir vite. Et Sandra le sait bien.

Presque 10 minutes après notre arrivée, elle tombe sur une première oeuvre: une sculpture-peinture du duo d’artistes Ida Tursic-Wilfried Mille, nominés pour le prix Marcel Duchamp 2019. Mais ce n’est pas ce qui motive Sandra „Mes achats sont toujours impulsifs, je n’achète pas pour investir mon argent, mais parce qu’une oeuvre me parle. C’est comme un coup de foudre. Et celle-ci est très marrante, elle est super originale“. Une autre oeuvre de l’écossais Douglas Gordon couronne la visite du Grand Palais. Pour Sandra, la foire est aussi du travail: elle passe beaucoup de temps à discuter avec les galeristes pour parler des projets des artistes, à se renseigner sur les nouvelles oeuvres et à donner des interviews.

Cette oeuvre de Ida Tursic-Wilfried Mille est le dernier coup de foudre de Sandra

Après plusieurs heures sur la foire, et malgré les chaussures confortables, nous sommes toutes les deux KO. Mais la soirée s’annonce assez trépidante: l’ouverture de la succursale parisienne de la Méga-Galerie David Zwirner est aujourd’hui the place to be. A 19h, il y a tant de monde dans la galerie qu’il devient impossible de voir les oeuves accrochées. La réception pour invités triés sur le volet au restaurant Loulou s’avère beaucoup plus civilisée. Sandra Hegedüs est évidemment présente, même si elle admet en haussant les épaules avec un sourire: „Les soirées ce n’est pas ce qui m’intéresse le plus, ce n’est pas là que l’on découvre l’art!“ Du champagne et des petits fours sont servis aux happy few. Sandra échange ses impressions de la foire avec quelques artistes et collectionneurs. Tout le monde semble être d’accord: la FIAC 2019 est un excellent cru!

Adam Naas chez Thaddaeus Ropac à Pantin

Il est presque minuit, mais il reste un dernier rendez-vous sur l’agenda. Sandra me montre ses pieds en riant „Je dois faire une pause!“. Me voilà seule en banlieue parisienne, à Pantin dans la galerie de Thaddaeus Ropac. Les dernières oeuvres monumentales de l’allemand Georg Baselitz ornent les murs de cette galerie à l’allure de centre d’art. Le chanteur français Adam Naas donne un concert en plein milieu. C’est féérique. Pour couronner le tout, sur des immenses tables, l‘artsy crowd affamée trouve la meilleure mousse au chocolat de la foire, des macarons et bien sûr, du champagne. Thaddaeus Ropac sait comment chouchouter ses invités.

Sprint

La nuit est courte, car jeudi matin, il faut retourner au Grand Palais. Devant l’une des entrées, des camions attendent de charger de grosses caisses en bois, d’autres caisses sont rentrés sous la verrière. Les galeries ont bien vendues la veille, et remettent de nouvelles oeuvres sur leur stand avant l’ouverture au public.
Aujourd’hui, Sandra Hegedüs visite la foire en tant que membre du comité d’achat du Centre Pompidou. Bernard Blistène en personne explique des pièces qui sont proposées à l’achat au comité durant une visite privée de la FIAC. Sandra est très investie dans le comité d’achat, elle s’occupe de l’Amérique Latine. Entrer dans la collection du Centre Pompidou, c’est un grand pas dans la carrière d’un artiste. „Si je peux aider les artistes pour les faire avancer, c’est merveilleux.“, me dit-elle. Après plusieurs heures de visite, le comité délibère à huis clos. Mais Sandra Hegedüs doit s’excuser: elle reçoit chez elle un groupe de voyageurs Brésiliens qui viennent visiter sa collection. Pendant la FIAC, il est d’usage que les collectionneurs permettent à des invités de découvrir leur collection.

Sandra Hegedus avec Bernard Blistène

Celle de Sandra Hegedüs comprend plusieurs centaines d’oeuvres „C’est l’histoire de ma vie! La collection est elle-même une oeuvre d’art qui reflète mon chemin. Lorsque j’ai divorcée, la collection est devenue triste. Et quand je suis retombée amoureuse, elle est devenue gaie.“, explique Sandra. Elle a un talent de conteuse et sait tenir son public en haleine avec des anecdotes sur chaque pièce. „Cette oeuvre de Douglas Gordon comprenait des épluchures du crayon, placées en dessous du dessin. Mais il y a quelque temps, des peintres sont venus à la maison et ils croyaient que ces épluchures étaient des déchets. Ils ont tout nettoyé et jeté à la poubelle, pensant bien faire“. Les invités ne partent qu’à la tombée de la nuit.

Une maison presque comme un musée

Ligne d’arrivée

Il est vendredi, la folle semaine touche à sa fin. Sandra m’emmène à notre dernier rendez-vous ensemble. Elle est membre du jury pour le Prix de la fondation d’entreprise Ricard, un prix très important pour des jeunes artistes: leur oeuvre est acheté et exposé au Centre Pompidou, et ils ont la possibilité de réaliser un projet à l’étranger. Cela semble être le bon moment pour demander, en guise conclusion à Sandra ce qui lui importe le plus dans son engagement pour l’art „Il est important pour moi d’aider les artistes à être libres. Les galeries leur donnent des racines, je veux leur donner des ailes.“ dit-elle. Et mi-baillant, mi-rigolant, elle ajoute „Après ce diner, je rentre chez moi, et je reste en pyjama jusqu’à lundi’!“

Article apparu en novembre 2019 dans Prestige Magazin
www.prestigemagazin.com

EVA&ADELE

Après les avoir vues de loin à des foires et vernissages, ayant admiré leurs tenues, leur courage, leur talent, j’ai enfin pu rencontrer EVA&ADELE pour de vrai. L’émission « Métropolis » sur ARTE m’a demandé de réaliser leur portrait à l’occasion de l’exposition « YOU ARE MY BIGGEST INSPIRATION » au Musée de l’Art Moderne de Paris du 30 septembre 2016 au 26 février 2017.

Rencontrer EVA&ADELE fut un véritable cadeau. Leur gentillesse, leur élégance et leur sincérité sont rares. Aussi rares que ce vrai lien humain qui s’est noué en quelques heures, presque la naissance d’une amitié que l’on aimerait garder toujours. Je suis profondément reconnaissante à EVA&ADELE qui m’ont ouvert leur coeur dans un échange franc, d’égal à égal, sans fard.
J’ai pu découvrir dans ces deux jours de tournage un engagement sans faille, radical et passionné pour l’art, une dévotion totale pour leur oeuvre monumentale.

EVA&ADELE questionnent notre rapport au genre, à l’identité, notre rapport au moi, à l’autre, à la féminité, à la beauté. A n’importe quel moment, elles sont une oeuvre d’art parfaite, vivante, inspirante, tout en restant profondément humaines et aimables.

EVA&ADELE sont à part dans le monde de l’art: elles représentent pour moi la beauté de l’âme humaine, et leur oeuvre reflète sa profondeur dans les dimensions les plus scintillantes, les plus douloureuses, les plus lointaines.

Frank Dabba Smith

Ma rencontre avec Frank Dabba Smith n’aurait jamais eu lieu sans Alexandre Fronty. Ce producteur généreux et toujours curieux de tout m’avait passé un article il y a une dizaine d’années. Cet article parlait d’un rabbin américain, Frank Dabba Smith, qui aurait découvert par ses recherches que Ernst Leitz, l’industriel qui a inventé le fameux Leica, aurait sauvé plusieurs dizaines de Juifs en Allemagne nazie.

Je me souviens de la première entrevue avec Frank, quelques mois plus tard à Londres, au Brownes Hotel. Chaleureusement, il me parlait de ses recherches, avec une passion, une humilité et une humanité qui m’ont touchées immédiatement. J’ai immédiatement voulu faire un documentaire sur ces recherches, sur son cheminement, sur cette histoire douloureuse de mon propre pays. Et j’ai rencontré Knut Kühn-Leitz, le petit fils de Ernst, qui m’avait accueilli avec une grande gentillesse à Wetzlar, dans la grande maison Haus Friedwart, où le temps semble s’être arrêté. Nous avons beaucoup échangé, entre Frank, Knut Kühn-Leitz, et moi-même, mais le projet de documentaire n’a malheureusement pas vu le jour.

Mais les recherches de Frank m’avaient ouvert une porte. Depuis mon adolescence, la Seconde Guerre Mondiale, et plus particulièrement l’Holocauste, l’horreur absolue qui a pu se produire en Allemagne nazie, sont comme une plaie en moi. Comme une honte sourde mais présente, comme une culpabilité transmise par les générations antérieures. Qu’avaient fait mes grands-parents en Allemagne nazie? Quels crimes avaient ils commis? J’ai alors commencé en 2007 des recherches sur mon grand-père maternel, un complet inconnu pour moi. Parce que Frank m’a donné envie de savoir.

Le courage, l’humanisme non seulement de Frank, mais de Ernst Leitz sont pour moi des exemples comment, en temps obscurs, l’être humain peut apporter la lumière, et tenir la main à son prochain.

Je crois qu’il est aujourd’hui plus nécessaire que jamais de parler de ce qui nous rend humain. Des choix à faire pour ne pas sombrer dans l’obscurantisme si courant actuellement.

Angelin Preljocaj

Je suis le travail d’Angelin Preljocaj depuis longtemps. Ses chorégraphies me bouleversent à chaque fois, et l’étonnante diversité de ses spectacles me fascine. Angelin Preljocaj incarne pour moi comme personne cette belle dualité de la sensualité et de la violence. Le corps dans ses extrêmes, telles que je les ai également connus dans mon parcours – inverse à celui d’Angelin Preljocaj: en passant de la danse classique à la boxe.
Lorsque j’ai eu la possibilité de réaliser son portrait pour l’émission Metropolis sur Arte, j’ai reçu cette rencontre comme un cadeau, et j’ai découvert un artiste d’une humanité et d’une humilité attachante.
Je remercie Angelin Preljocaj d’avoir accepté que je publie ici l’intégralité de notre interview pour ce portrait, et la maison de production Kobalt Productions GmbH, et notamment Tita von Hardenberg, d’avoir donné leur accord pour l’utilisation de cette interview tournée.

David Carter

La rencontre avec David Carter est dû à mon amour pour Londres. Attirée par l’énergie de cette ville, j’y ai passé quelques semaines en été 2009, accompagnée par deux amies proches. Nous étions à la recherche de nouveauté, d’inspiration et de cette petite différence entre Londres et Paris, cette excentricité anglaise qui se traduit dans une grande créativité et liberté d’expression. Quand je suis tombée sur un article qui parlait des Bedtime Story Nights chez David Carter, j’ai l’ai contacté sur le champs. Deux voyages plus tard, nous nous sommes enfin rencontrés, et j’ai découvert le 40 winks, la maison de David Carter. Un endroit envoûtant, hors du temps. Sans m’en apercevoir, la première fois, j’y ai passé trois heures à parler avec David. Et nos échanges sur le monde, sur l’art, sur l’importance de vivre une vie remplie de sens ont continué depuis.
La force créatrice de David, son énergie optimiste m’ont toujours semblé de belles preuves que ce que nous faisons de la vie dépend de nous-mêmes, de la vision que nous souhaitons avoir.
David Carter est un magicien de l’espace, ses créations semblent de toutes les époques, intemporelles, comme un regard derrière le miroir de Alice pour apercevoir le pays des merveilles …

Anselm Grün

Anselm Grün est comme une vieille connaissance. Mes parents sont depuis une vingtaine d’années des lecteurs assidus de ses livres. Il m’a donc accompagné tel un visiteur régulier dans notre salon où il m’est arrivé de feuilleter ses oeuvres.

 
Anselm Grün est un moine bénédictin qui vit depuis plus de 40 ans dans le monastère Münsterschwarzach en Bavière, en Allemagne. Mais ce moine est devenu grâce à ses livres le religieux le plus populaire d’Outre-Rhin.
Des livres qui ne s’adressent pas forcément aux croyants et convaincus de l’église, mais qui sont surtout lus par ceux qui sont loin de l’église, qui ne s’y reconnaissent pas, ou qui s’en sentent exclus.
Père Anselm est devenu la voix de ceux qui sont en quête de sens, de spiritualité, de ceux qui se cherchent.

 
Ma vraie rencontre avec Anselm Grün a eu lieu grâce à un producteur hors du commun: le très regretté Alexandre Fronty de Zoulou Compagnie.
Alexandre, avec une curiosité vive et un regard bienveillant pour l’être humain, était devenu au fil des ans un spécialiste pour les émissions spirituelles. En 2010, nous avons évoqué la possibilité d’un film sur Anselm Grün.
Comme souvent, ce projet a mis du temps à se réaliser. Mais le CFRT « Le Jour du Seigneur » a souhaité co-produire le film en 2011.

 
Ma belle rencontre avec Anselm Grün est donc née de la confiance que m’a accordé Alexandre pour réaliser ce film. Je lui en serai toujours reconnaissante, ainsi qu’au CFRT. Le film « Anselm Grün – Frère d’humanité » a été diffusé le 30 décembre 2012 sur France2.

 
Je remercie France Télévisions, le CFRT et Zoulou Compagnie d’avoir pu utiliser les images tournées pour « Anselm Grün – Frère d’humanité » afin de réaliser le portrait sur ce site. Un grand merci à Geneviève Cosson, qui m’a tant aidé dans mes démarches, et qui perpétue si courageusement l’oeuvre d’Alexandre …

 
Notre tournage a eu lieu en hiver et printemps 2012. Au fil des semaines, mon caméraman Björn Kathöfer et moi avons découvert un homme d’un humanisme extraordinaire.
Son ouverture d’esprit, sa joie et sa bonté nous ont touchés. Son humilité et sa sagesse nous ont impressionnés.
Au fil de nos échanges ouverts et sincères, un lien amical s’est créé.

 
La grande tolérance et la liberté de ton d’Anselm Grün sont étonnants pour un homme de l’église.
Et nous avons pu voir à quel point sa vie est dédié à l’Autre: l’amour pour son prochain n’est pas une bonne parole chez Anselm Grün. Son impressionnante oeuvre littéraire en témoigne.
Et pour apporter son soutien et sa parole aux autres, le moine fait plus de 60 000 km par an en voiture – c’est-à-dire une fois le tour du monde.

 
La rencontre avec Anselm Grün m’a profondément marquée. Par son exemple, il m’a rappelé à quel point il est nécessaire d’aller vers l’Autre – dans la compréhension et l’acceptation de sa différence.

 
Anselm et moi n’avons pas fini d’échanger depuis notre tournage. Et, je l’espère, d’autres projets naîtront de ces échanges …

 
Extrait de « Anselm Grün – Frère d’humanité »

 
Le DVD de « Anselm Grün – Frère d’humanité »

Pascale Montandon-Jodorowsky

J’ai rencontré Pascale en 2009 lors d’un tournage avec son mari, Alejandro Jodorowsky, pour l’émission « Au coeur de la nuit » sur ARTE.
Nous avons commencé un échange sur la peinture, l’engagement artistique.
Et ces échanges se sont poursuivis, même après le tournage. Au cours de nos entrevues, j’ai pu découvrir deux personnes exceptionnelles, et la belle histoire d’amour qui lie Pascale et Alejandro.
Nous sommes devenus amis.

 
En 2010, je leur ai proposé d’en faire un film, « Les Amants du Tarot ». J’ai commencé à les accompagner lors d’évènements importants avec la caméra. C’est en vue de ce projet documentaire que nous avons réalisé une série d’entretiens.
Le projet documentaire n’a pas vu le jour pour l’instant, à défaut d’un producteur et d’un diffuseur.

 
En ce moment (septembre 2013), Pascale expose ses photos du film « La Danza de la Realidad » de son mari Alejandro Jodorowsky à l’UGC Ciné Cité des Halles à Paris. Pascale a réalisé les photos officielles du film dont elle a également créé les costumes.

 

Elle signe avec « La Realidad de mi Danza » son premier livre qui est publié par la maison d’édition BAOBAB en trois langues simulatanément: français, anglais et espagnol. Il est en vente à Paris à librairie de la Fondation Cartier, ou sur le site américain de Amazon.

 

pascale